S‘ Bachele

The Bachelor

Anmerkung:
Ein Dialekt Wörterbuch unbekannter Herkunft meint dazu:
Dialekt: Bachel
Deutsch: Dummer, ungeschickter Kerl
Silbe: ~le (~chen / ~lein = verniedlicht alles)

Ich möchte Ihnen einen Zeitschnipsel, „ä‘ Zeitschnipsele“ vorstellen.
Die Zeit von der ich spreche, liegt genau zwischen Mord und Totschlag. Die Zeit, die Sie auf der Toilette verbringen und mit der Fernbedienung versuchen zwischen dem Brainstorm zu wechseln.
Diese möchte ich Ihnen kurz beleuchten.

3 Minuten zwischen denen Sie auf dem Weg in Richtung Küche, vorbei am Kühlschrank erst rechts, dann links, über den kurzen Flur wechseln, ohne einen Verlust der verlassenen Zeit Szene zu bemerken. Aus welchen Beweggründen auch immer, plärrt das Schweizer Geschäft unerwartet aus der Ecke:

„D‘ Bachele .. suecht“

oder auf gut deutsch

„Bauer sucht Sau“.

Während Sie versuchen, geistig an Ihrem Geschäft teilhaben zu wollen, hat sich der Werbesound bereits in Ihren Gehörgängen verewigt. Unmöglich sich selbigem Ohrwurm zu entledigen, kratzt dieser nun für wenigstens eine Woche in Ihrem Mittelohr Geöhrgang.

„la la la laa laa la laa la“
„All I want is you, .. mon chérie, ma mon chérie“

Mir ist klar, daß ich „GEMA Gebühren“ für Musik abgeben müsste, weshalb ich auf den Darstellungsgehalt musikalischer Inhalte in meinem Text verzichte!
Meine Sicht auf diesen Werbesound versteht sich als eine Vergewaltigung des Geschmacks, des Rythmus sowie eine Vermischung von Sprache mit unpassenden Bildern, dass sich als Vorführen, geistig minder bemittelten Personen darstellen lässt.

Eine Wertung für gut oder schlecht, ist mir bezüglich der in Germonesien gültigen GEZ-Zwangsgebühren, die als Politikerpensionen ausgeschiedener ARDler (Germopidia) oder ZDFler (Germopadia) geheim gehalten werden, abhanden gekommen.

Sie müssen Zahlen!

Da meine unfreiwillige Mitgliedschaft dazu taugt, zu fressen was mir vorgesetzt wird, nehme ich mir jetzt die Freiheit, meine parteilose „Übelkeit“, als schwarz/rot/grün/braun/e Kotze (erbrochenes) zu definieren um diese öffentlich zu verbreiten.

Hoffentlich tragen Sie Ihren Friesennerz und Gummistiefel.

Auf der einen Seite wird die öffentliche Brautschau suche in einem aufpolierten Licht gezeigt, auf der anderen Seite ist es die zur Schau Stellung kaum vorhandener Qualitäten eines „Bachelors“. Der Verdacht drängt sich auf, ob er evtl. doch zu lange am Leben vorbei studiert hat? Während die Leitungen heiss laufen, kondensiert die Technisierung diese Gesellschaft, das im Partnerschaftsgewerbe Einzug findet. Da es sich um öffentlich geheim gehaltene Liebeleien handelt, kann das unfreiwillige Bad der Hauptakteure in der Menge, lediglich zum Festhalten des Publikums herhalten.

[Franz, sein bester Freund sagt]
Ey man der hat die letzten 15 Jahre alle schweizer Mösen durch gepoppt.
Das einzig wahre, weitere Frischfleisch, gibts nur gegen Geduld, Bares und durch öffentlich rechtliche Unterstützer.
[Franz Ende]

[Gertrude, die andere Gans gackert]
Irgend jemand hat Liebeleien für den öffentlichen Voyeurismus an den höchst bietenden verscherbelt. Weil es vermeintlich darum geht, ist DIE ( Sie/Er ) bereits feucht.
[Gertrude Ende]

[Irgendwo tönt es heraus]
Mit den Millionen und den Weibern, kann der locker n’Puff aufbauen und betreiben.
[Irgwndwo Ende]

[Die Masse]
Ohhh…. \ 0.o
[Masse Ende]

Altbewährte Kommunikationswege und -muster scheinen unserer Gesellschaft vollständig abhanden gekommen zu sein. Ein Gespräch, bei dem Einzelheiten ausgetauscht werden könnten, werden zu ungunsten eines Telefongespräches, einer SMS oder WhatsApp Chat Nachricht, ersetzt. Eine normale .. eine normal oder studiert, akademisierte Person,
die an ihrem technisierten Leben teil hat und ihre Möglichkeit im privaten Umfeld in erschreckendem Ausmaß vernachlässigt, ist unfähig die Cookies in nächster Umgebung in einer entspannten Festivität, oder einem anderen gesellschaftlichen Anlass entsprechend zu erkennen.
Wo der Mangel, dort die Technik.
Die Fakebook geliketen (gelinkten) Freunde, tauchen dank GPS ganz in Deiner Nähe auf.

So wird der Bedarf bequem von der Couch aus oder von unterwegs über den digitalen Katalog und dem Schlagwort „Partnerschaft“ verwaltet und gecheckt, um den/die Gesuchte/n zu finden. Die Suchergebnisse lassen sich anhand weiterer Filter so einschränken, dass am Ende keine Treffer mehr übrig bleiben.

So log Dich also der Katalog mit den werbenden Suchenden an.

  • Deshalb gibt es solche Sendungen oder Portale.
  • Für irgend etwas muss es doch gut sein.

Einen Klick weniger, zurück zu den Profilbildern der Damen, die sich locker als Galerie der „Katastrophen Sammlung“ bezeichnen lässt, kann man bei einem Großteil der Protagonistinnen eine Unfähigkeit feststellen, den Gang auf beiden Beinen zu beherrschen. Teils spärlich bekleidet, buhlen diese um Ihre Aufmerksamkeit, mit großzügigen Bildern aus den Ausschnitten. Der männliche deutschsprachige Durchschnitts gebildete mit oder mit/ohne Migrationshintergrund oder Studium nimmt ab hier keinen Text mehr Wahr, denn es geht nur noch um das was Du siehst.
Einmal mehr zeigt auch die digitale Welt, dass dem Manne sehr am Gesehenen liegt.

Mit anderen Worten ausgedrückt, weil „Er besser glotzen kann als Denken..“

Als ich höre, dass die Damen ihre Krallen ausfahren würden und mir lebhaft dabei vorstelle, wie Sie gerade aus einem Nagelstudio heraustritt und von einem wildfremden Mann darum gebeten wird eine Orange ohne Zuhilfenahme eines Messers zu schälen, lache ich mich fast kaputt.
Auch die neuerliche Drohung, dass die Damen in Thailand alles geben müssten um den Herzenstrottel zu erobern ist in dem asiatischen Land kaum verwunderlich. In Thailand soll es Frauen geben, die für ein bisschen mehr einfach alles machen was Mann sich so vorstellt.

Während ich mir überlege eine stark bewaffnete Amazonen Armee auf den Sender los zulassen die alles in Schutt und Asche legt, verwundert es mich kaum, denn „Sex sells“ tönt es unhörbar laut.
Das ist jedoch Geschäftskalkül, auch für den Sender und die Protagonist/innen.
Dabei müsste es noch lange hin sein für Werbung aus dem horizontalen Gewerbe, als mich der schweizer Dialekt wieder zurück in das wahre Leben reißt.

Aus mir unbekannten Gründen höre ich,

Eisers Bachele
do stoht r‘ etz
i dr‘ Weiber hetz
s‘ isch a Ma
drom bleibet dra

Ich möchte auf eine Übersetzung der eben geschriebenen Zeilen verzichten. Sie verstehen sofort, daß der Werbeclip das Ende seiner Erträglichkeit gefunden hat und endlich vorbei ist.

Mir stellen sich zwangsläufig Fragen die da wären:

Wer sieht solche Sendungen?
Welche Frauen erhoffen sich dort Ihren Freistoß?
Sind die Zuschauer/innen und/oder Protagonist/innen tatsächlich so abgestumpft?

Zumindest bietet es Potential für weitere Diskussionen wie z.b. auf den freiwilligen Verzicht auf SmartphoneFakebookWhatsAPPChat in Cafés, Kneipen, Restaurants, Bus oder der Straßenbahn und überhaupt, beim fließenden Verkehr.

13.11.2015

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