Slam am Ring 2015

Gestern Abend 21.03.2015 hat die vorerst letzte Veranstaltung „Best of SLAM AM RING“ stattgefunden.

Da ich einer der darstellenden Künstler war, durfte ich für Probe und Micro schon ab 17.00H im Klügelpütz Juze vorbeischauen. Das erste mal seit wenigstens 32 Jahren, dass ich wieder ein kontrolliert und geleitetes Jugendzentrum betrete, in dem sich „Kindergärtner“ daran versuchen, die jüngste Generation an unsere Polit- und Lobby Gesellschaft anzupassen. Die Einladung sieht aus meiner Sicht mit +/- 50 an „Jugendliche im Dichterwettstreit“ damit auch so aus, als wäre das Angebot ausschließlich an jüngere Klientel gerichtet. Möglicherweise hat die so getroffene Vorauswahl dazu geführt, dass das Abendgymnasium nur schwach am Slam vertreten war.
Über die allgegenwärtige Altersdiskriminierung werde ich mich noch in einem anderen Text austoben!

Die Zeit bis zum Beginn der Probe und der Veranstaltung habe ich dazu genutzt, die Veranstalter mit nervenden Fragen von ihren Vorbereitungen abzuhalten. So ist das Klüngelpütz Juze ein von der Stadt Köln finanziertes Gebäude mit angestellten Sozialarbeitern und mindestens einer Honorarkraft.
Die sehr schön eingerichteten Räumlichkeiten strahlen etwas heimeliges aus.
Seit August 2014 haben insgesamt 5 Slam am Ring Veranstaltungen stattgefunden, die mit Projektgeldern finanziert worden sind. Vorbereitet bzw. geleitet haben den Schreibworkshop Quichotte, Moderation der Veranstaltung hat Florian Cieslik übernommen. Die im Workshop entstandenen Texte, die teilweise auch vorgetragen wurden, haben in einer Zeitschrift „Best of SLAM AM RING“ Platz gefunden, die für einen Euro erstanden werden kann.

Meine Mitbewerber sind aus verschiedenen Schulen in Köln zusammen gekommen und auch aus Remscheid hat eine Lehrerin ihre Schützlinge zum Wortgefecht mitgebracht. Etwas irritiert werde ich von einigen Schülern gefragt, wie oft ich denn schon bei Slams gewesen wäre und erhalte so die Information, dass diese schon befürchtet haben, chancenlos gegen einen Slam Profi antreten zu müssen. Na ja, was nicht ist, kann ja noch werden.
Nach den ersten vorgetragenen Proben bin ich erstaunt, was die heranwachsende Generation zu Papier bringt und auf der Bühne darzustellen vermag. Der Slam so denke ich, wird spannend und ich werde immer nervöser.

Langsam füllt sich der Raum mit Elternteilen, Freunde von Freunden oder Freundinnen, Lehrerinnen, Lehrern und Besuchern.
Florian trägt einen seiner Texte zu Anfang vor, mit dem er in Frankfurt zum Slam Sieger gekürt worden ist. Eine noch namenlose Schüler/innen Band bestehend aus Gitarrist und Sängerin, eröffnen die Veranstaltung. Die Stimmung ist Klasse und so mancher Text löst beim Publikum schallendes Gelächter aus. Einige nachdenkliche Texte die das aktuelle Zeitgeschehen spiegeln sind ebenfalls mit dabei, die sehr berühren.
Wie ich aus meiner Sicht bemerke, kommen Texte mit übermäßig vielen Kraft-, Fäkal- und anderen Reizworten beim Publikum und den Leuten die die Texte bewerten weniger gut an.
Die ersten 3 Plätze und Preise haben meine Mitbewerber zurecht abgestaubt. So bleibt mir noch die Idee, meine Texte demnächst einem reiferen Publikum in einer der Kölner Slam Einrichtungen vorzustellen. Spaß gemacht hat mir der Abend auf jeden Fall, auch wenn die Veranstaltung Kind gerecht um 20.00H beendet wurde.

22.03.2015

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